Woran Sie eine Gehörgangsentzündung erkennen, ihre Ursachen und Behandlungsmethoden

Bei einer Gehörgangsentzündung handelt es sich um eine Entzündung des Gehörgangs, deren Ursache meist eine bakterielle Infektion ist. Begünstigt wird eine Gehörgangsentzündung durch andere Erkrankungen wie eine Grippe oder Diabetes. Eine Gehörgangsentzündung äußert sich durch Schmerzen, wobei sie sich mit Medikamenten gut behandeln lässt. In schlimmen Fällen kann sie jedoch lebensbedrohlich werden, weshalb umgehend ein Arzt aufgesucht werden sollte.
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Die Gehörgangsentzündung - ihre Erscheinungsformen und ihre Symptome

Die Gehörgangsentzündung heißt auch Otitis externa. Es werden mehrere Arten unterschieden, deren Klassifizierung abhängig ist von den Beschwerden sowie von den Faktoren, die ursächlich für die Gehörgangsentzündung sind.

Die verschiedenen Formen der Gehörgangsentzündung

Die Gehörgangsentzündung tritt in unterschiedlichen Formen auf:

  • Die Otitis externa circumscripta ist eine einfache Form der Gehörgangsentzündung. Sie entsteht durch ein Haarfollikel im Gehörgang, das sich entzündet und zu einem schmerzhaften Furunkel werden kann. Ausgelöst wird diese Form der Gehörgangsentzündung durch Bakterien. Es sind Staphylokokken, die die Haut besiedeln und die Entzündung auslösen, die auf einen kleinen Bereich im Gehörgang begrenzt ist.
  • Eine weitere Variante der Gehörgangsentzündung ist die Otitis externa diffusa, die am häufigsten auftritt und bei der der gesamte Gehörgang entzündet ist. Sie wird ebenfalls durch Bakterien und manchmal auch durch Pilze verursacht.
  • Eine weitere Form der Gehörgangsentzündung ist die Otitis externa necroticans, die auch Otitis externa maligna genannt wird. Im Gegensatz zu den vorgenannten Formen der Gehörgangsentzündung handelt es sich um eine bösartige Form, die sich aus der vorgenannten Otitis externa diffusa entwickeln kann. Bösartig ist sie deshalb, weil es zum Absterben von entzündetem Gewebe kommen kann, einer sogenannten Nekrose. Schlimmstenfalls kann sich diese Form der Gehörgangsentzündung so ausbreiten, dass Schädelknochen und einige Hirnnerven von der Entzündung betroffen sind.
  • Eine weitere Form der Gehörgangsentzündung ist die Otitis externa bullosa haemorrhagica, die im Zusammenhang mit einer Grippe auftritt. Auch sie ist nicht nur auf den Gehörgang begrenzt. Auch das Trommelfell kann von der Entzündung betroffen sein und in manchen Fällen auch das Mittelohr.

Die Symptome einer Gehörgangsentzündung

Patienten, die an einer Gehörgangsentzündung leiden, können unterschiedliche Beschwerden haben. Häufige Symptome einer Gehörgangsentzündung sind eine Rötung am Ohr, eine deutliche Überwärmung, starke Ohrenschmerzen und starke Schmerzen beim Sprechen oder Einnehmen der Mahlzeiten. Manchmal kommt es zu Juckreiz, in schlimmeren Fällen auch zu Ausfluss aus dem Ohr mit einer nachfolgenden Krustenbildung. Manche Patienten klagen auch über eine Hörminderung, die durch das Anschwellen des Gewebes im Gehörgang bedingt ist. Ein deutliches Zeichen für eine Gehörgangsentzündung sind auch Schmerzen, wenn Druck auf den Tragus ausgeübt wird. Das ist der Knorpel vor dem Eingang des Gehörganges. Auch das Ziehen am Ohrläppchen ist mit Schmerzen verbunden. Insgesamt fühlt sich ein Patient aufgrund einer Gehörgangsentzündung matt und abgeschlagen, was durch Fieber noch verstärkt werden kann. Auch Symptome von Erkältungskrankheiten, zum Beispiel Husten, können die Gehörgangsentzündung flankieren.

Die Ursachen und Risikofaktoren einer Gehörgangsentzündung

Es gibt verschiedene Ursachen, aber auch bestimmte Risikofaktoren, die eine Gehörgangsentzündung bedingen.

Die Ursachen einer Gehörgangsentzündung

Eine Gehörgangsentzündung kann durch Viren, Bakterien und Pilze ausgelöst werden. Viren, Bakterien und Pilze haben aber nur dann eine Chance, wenn zu wenig des ansonsten schützenden Ohrenschmalzes vorhanden ist. Auf normalem Wege geschieht das meistens nicht. Stattdessen sind eine regelmäßige Verwendung von Wattestäbchen oder übertriebenes Reinigen des Gehörganges auf andere Weise der Nährboden für eine Gehörgangsentzündung.

Die Risikofaktoren einer Gehörgangsentzündung

Das Entstehen einer Gehörgangsentzündung kann außerdem durch bestimmte Faktoren begünstigt werden. Das gilt zum Beispiel für häufiges Schwimmen in Chlorwasser oder durch Feuchtigkeit im Ohr, die nach dem Schwimmen, Baden oder Duschen nicht getrocknet wurde. Die bereits genannte Verwendung von Wattestäbchen kann den Gehörgang verletzen, was auch für die häufig zum Telefonieren oder Musik hören verwendeten Ohrstöpsel gilt. Auch die Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem schwächen, kann die Entstehung einer Gehörgangsentzündung begünstigen. Das gilt auch für bestimmte Vorerkrankungen, zum Beispiel für eine Diabetes mellitus oder für eine Grippe. Allergien gegen Seife, Haarspray, bestimmte Kosmetika oder Ohrpassstücke von Hörgeräten können ebenfalls eine Gehörgangsentzündung auslösen.

Diagnose und Behandlungsmethoden einer Gehörgangsentzündung

Die Behandlungsmethode ist davon abhängig, um welche Form der Gehörgangsentzündung es sich handelt. Doch vor der Behandlung steht die Diagnose.

Die Diagnose einer Gehörgangsentzündung

Um eine Diagnose stellen zu können, befragt der behandelnde Arzt den Patienten zu seiner Krankheitsgeschichte. Zu dieser sogenannten Anamnese gehören unter anderem Fragen nach dem Beginn der Erkrankung, nach dem körperlichen Befinden und nach dem Auftreten von Fieber. Der Arzt wird auch danach fragen, ob das Hörvermögen eingeschränkt ist und ob in der Vergangenheit bereits ähnliche Beschwerden aufgetreten sind beziehungsweise ob Vorerkrankungen vorliegen. An die Anamnese schließen sich bestimmte Untersuchungen an, mit deren Hilfe eine Gehörgangsentzündung diagnostiziert wird. Dazu gehört eine sorgfältige Untersuchung der Ohren. Überprüft werden Auffälligkeiten im und außerhalb des Gehörgangs, zum Beispiel eine Rötung, Schwellung oder Ausfluss. Getestet werden außerdem die Druckempfindlichkeit sowie das Schmerzempfinden am Ohr. Mit Hilfe einer Ohrenspiegelung werden mögliche Veränderungen im Gehörgang sichtbar. Im Falle einer vom Patienten geschilderten Verringerung des Hörvermögens gehört zur Diagnostik auch ein Hörtest. Um herauszufinden, um welche Form der Gehörgangsentzündung es sich handelt, und um den tatsächlichen Erreger ausfindig zu machen, wird ein Abstrich aus dem Gehörgang entnommen.

Die Behandlungsmethoden einer Gehörgangsentzündung

Die Behandlungsmethode einer Gehörgangsentzündung hängt von der Art ab ebenso wie von ihrem Schweregrad. Eine otitis externa circumscripta wird lokal mit entzündungslindernden Salben behandelt, zum Beispiel mit einer kortisonhaltigen Salbe. Hat sich die lokale Gehörgangsentzündung zu einer mit Eiter gefüllten Kapsel entwickelt, wird sich der Arzt dafür entscheiden, diesen Abszess aufzuschneiden. Das ist insbesondere dann eine geeignete Methode, wenn auch das Trommelfell von der Gehörgangsentzündung betroffen ist. In diesem Fall ist die Einnahme von Antibiotika empfehlenswert. Zur Linderung von Schmerzen können auch Schmerzmittel eingenommen werden. Bei der Behandlung der otitis externa diffusa wird zunächst der Gehörgang sorgfältig gereinigt. Um die Erreger abzutöten, werden alkoholhaltige Ohrentropfen verwendet. Die Tropfen werden auf einen Mullstreifen gegeben, der in den Gehörgang eingebracht wird. Es ist sinnvoll, den Mullstreifen im Ohr zu belassen und ihn täglich zu wechseln. Sofern die Ursache der Gehörgangsentzündung ein Pilz ist, kann es sinnvoll sein, ein Anti-Pilzmittel in Tablettenform oder in Form einer Salbe anzuwenden. In schweren Fällen kann es erforderlich sein, das durch die Gehörgangsentzündung bereits zerstörte Gewebe operativ zu entfernen. Neben schulmedizinischen Maßnahmen gibt es verschiedene Hausmittel, die bei einer Gehörgangsentzündung zumindest im Anfangsstadium Linderung verschaffen oder die begleitend zu anderen Therapien eingesetzt werden können. Dazu gehören Zwiebeln, Kamillentee und Wärme. Zwiebeln werden klein geschnitten und in ein Küchentuch gewickelt, das wie ein Zwiebelsäckchen auf das Ohr gelegt wird. Möglich ist auch, Kamillentee zuzubereiten und einen Umschlag auf das Ohr zu legen. Eine Wärmelampe kann helfen, die Schmerzen zu lindern. Gleiches gilt für eine Wärmflasche oder ein angewärmtes Körnerkissen.

 

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