Gehörschutz - Dämpfung von Lautstärken
zum Schutz Ihres Hörvermögens  

 

Unser Hörsinn ist pausenlos akustischen Einflüssen in unterschiedlicher Lautstärke ausgesetzt. Werden die eingehenden Informationen dauerhaft zu laut, kann dies zur Schwerhörigkeit bis hin zur Berufstaubheit führen. Darum müssen Sie Ihre Ohren in einer zu lauten Umgebung mit geeigneter Technik vor Lärm schützen. Dabei ist derjenige Gehörschutz sinnvoll, der nach Art des Lärms aufgebaut ist.

 

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Gehörschutz - Aufbau und Ausstattung

Beim Aufbau von Schutztechnik für die Ohren gibt es zahlreiche Unterschiede. Beispielsweise werden flexible Ohrstöpsel erst beim Einbringen in den äußeren Gehörgang zum schützenden Aufsatz, während Schutzhörer außen auf Ihren Ohren sitzen. Auch müssen Sie für die Wahl des optimalen Gehörschutzs zwischen passivem und aktivem Gehörschutz unterscheiden. Die einzelnen Schutztechniken finden Sie im Folgenden genauer erklärt. Wichtig bei der Ausstattung ist, dass Ihr Ohr nur so lange vor dem Lärm geschützt bleibt, wie dies in einer lauten Umgebung nötig ist. Bei normaler Alltagslautstärke ist Ihr Hörsinn dagegen überlebenswichtig, um beispielsweise Motorgeräusche von Fahrzeugen hinter einer Kurve wahrzunehmen oder sich an einem Klingelton zu orientieren.

Schutzvarianten zum Abfangen akustischer Störungen

Überwiegend wurde Gehörschutz entwickelt, um einer weit verbreiteten Berufskrankheit, der Berufs-Schwerhörigkeit, entgegenzuwirken. Musiker und Arbeiter im Bau und der Industrie, Handwerker auf lauten Baustellen und Menschen in ähnlicher Lärmumgebung sind häufige Anwender verschiedener Schutztechniken. Allerdings hat sich das Tragen schützender Stöpsel oder Kapseln auch privat als schonend erwiesen, um etwa Lärm beim Rasenmähen nur gedämpft wahrzunehmen oder das Gehör bei lärmenden Heimwerker-Arbeiten wie Fräsen, Schleifen und Sägen zu schützen.

Ohrstöpsel und anderer In-Ear-Gehörschutz

In-Ear bedeutet, dass zwischen Hörorgan und Umweltlärm eine direkte Abschirmung erfolgt. Vorteilhaft an dieser Schutzmethode ist, dass die Stöpsel von außen wenig auftragen und innen häufig mit Frequenztechnik und elektronischen Anpassungsmöglichkeiten ausgestattet sind. Simpel betrachtet tragen Sie bereits mit Ohrstöpseln einen In-Ear-Gehörschutz. Allerdings gehören Sie möglicherweise zu denjenigen Personen mit sehr empfindlichen Ohren. Dann kann es beim Tragen solcher Technik zu einer Unverträglichkeit kommen. Besser weichen Sie dann auf ohne In-Ear-Technologie aus, beispielsweise auf Kapsel-Gehörschützer.

Gehörschutz ohne In-Ear-Technologie: Ohrkapseln in verschiedenen Ausführungen

Gehörschutz ohne In-Ear-Technologie benutzen Musiker als Lärmschutz bei Auftritten. Fans, die ebenfalls viel auf Konzerte gehen, gehören ebenfalls zu den Anwendern dieser Schutzvarianten. Technisch gesehen wird zwar der Gehörschutz in das Ohr eingeführt, es können jedoch zusätzliche Filter und elektronische Steuereinheiten vorhanden sein, die gegen bestimmte Frequenzbereiche abschirmen. Eine häufige Konstruktion sind dabei Ohrstöpsel oder Otoplastiken. Seltener, aber gelegentlich gebräuchlich sind Schutzkapseln, die wie Kopfhörer über die Ohren gestülpt werden.

Unterschiede zwischen aktivem und passivem Gehörschutz

Gehörschutz setzen Sie nicht einfach auf oder in Ihre Ohren. Ob der Lärm der Umgebung komplett oder nur in schädlichen dB (A) Bereichen bzw. Frequenzen abgeschirmt wird, hängt von den Materialien und deren Aufbau sowie der Gesamtausstattung des jeweiligen Modells ab.

Passiver Gehörschutz

Passiver Gehörschutz unterdrückt nur Lärm. Er kann aber auch spezialisiert sein, zum Beispiel auf das Dämpfen ausschließlich hoher Frequenzen oder nur für niedrige Frequenzen. Bei der Kaufauswahl des richtigen, passiven Gehörschutzes müssen Sie auf die dementsprechenden Beschreibungsdetails beim Hersteller achten. Wählen Sie den passiven Gehörchutz für Ihre Ohren beruflich aus, dann weiß in der Regel Ihr Betrieb Genaueres. Privat schützen Sie Ihre Ohren nur optimal in der richtig gewählten Dämm-Frequenz.

Aktive Schutzmodelle für den Gehörgang

Aktiver Gehörschutz ist für Jäger, Polizisten oder beim Militär sehr wichtig, um einerseits Lärm zu unterdrücken, andererseits aber weiter miteinander zu kommunizieren. Außen an solchen elektronischen Kopfhörern ist ein Mikrofon installiert, auf der Innenseite ein Verstärker. Dadurch wird Lärm gedämpft, während erwünschte, leise Geräusche aufgenommen und auf Hörlautstärke im Innern des Schutzes verstärkt werden.

Otoplastiken

Ein besonders individueller Schutz für das Gehör ist die Otoplastik. Hierbei wird ein In-Ear-Schutz nach einem exakten Abdruck des Gehörgangs gefertigt. Das Material bei dieser komplexen Schutzvariante ist pflegeleicht, die Lebensdauer von Otoplastiken viele Jahre lang. Der Sitz im Ohr ist so gut, dass dieser Gehörschutz sogar bei intensiven sportlichen Betätigungen nicht heraufallen kann.

Gewerbliche Einsatzgebiete für wirksamen Gehörschutz

Sowohl In-Ear-Technologien als auch Ohrschützer zum Aufsetzen sind in vielen Bereichen der Industrie, des Bauwesens und des Handwerks unverzichtbar. Dabei legen die Berufsgenossenschaften genau fest, welchen Gehörchutz Sie tragen dürfen, um Ihr volles Gehör langfristig zu erhalten. Musiker sind hinsichtlich einer Hörschädigung besonders gefährdet. Derzeit gelten verpflichtend für das Tragen eines Gehörschutzes in der Industrie diese dB-Zahlen:

  • Bereitstellung durch den Arbeitgeber, aber für Mitarbeiter freiwillig ab 80 dB (A)
  • Bereitstellung durch den Arbeitgeber und für Mitarbeiter Pflicht ab 85 dB (A)

Lärmgefährdet sind auch Polizeikräfte, Sportschützen und Jäger, hier speziell durch die Frequenzen von Schüssen. Auch Schwimmer benötigen wasserdichten Gehörschutz, allerdings nicht gegen Lärm, sondern gegen ein Eindringen von Wasser in den Gehörgang.

Sinnvoller Einsatz eines Gehörschutzes im privaten Anwendungsbereich

Die Besucher von Konzerten und Diskotheken tun gut daran, wenigstens einen von außen nicht oder kaum sichtbaren Gehörschutz zu nutzen. Private Anwender sind auch Babys und Kinder unter besonderen Umgebungsbedingungen. Weitere meist private Nutzer der verschiedenen Gehörschutzvarianten sind Motorradfahrer. Bei ihnen müssen allerdings Warngeräusche und Grundgeräusche, die für die Fahrt wichtig sind, noch durch den Gehörschutz dringen. Heimwerker benötigen einen Gehörschutz bei vielen Tätigkeiten mit Technik, so beim Sägen, Schleifen, Bohren, Rasenmähen oder Polieren von Flächen. Vor allem während einer Renovierung ist die Lärmbelastung dauerhaft schädlich für das Hörvermögen. Auch zum Schlafen kann ein Gehörschutz nötig sein, um etwa neben einem Schnarcher oder nah an einer belebten Straße die nötige Ruhe zu finden. Hier kommen überwiegend einfache Hörstöpsel aus weichen Kunststoffen zum Einsatz, die sich im Gehörgang dessen Form anpassen und so Außengeräusche abhalten.

Vor- und Nachteile der Verwendung eines Gehörschutzes

Gehörschutz bedeutet eine Einschränkung des Hörvermögens, schützt dieses jedoch gleichzeitig vor Schäden, die ansonsten nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Den vielen Vorteilen von Gehörschutz stehen nur wenige Nachteile gegenüber.

Gehörschutz - Vorteile für Anwender

Modellabhängig komplette Abschirmung von Geräuschen oder frequenzbezogene Teilabschirmung möglich Langfristig effektiver Schutz des Hörsinns gegen eine Schädigung durch Außengeräusche In vielen Varianten erhältlich, so zum Tragen im oder auf dem Ohr, mit Filtern und Frequenzanpassungen Schutzsysteme für Erwachsene vielseitig technologisch dem Schutzbedarf anpassbar Gewerblich zugunsten der Mitarbeitergesundheit vielfach als Pflicht vorgeschrieben Für Disko- oder Club- oder Konzertbesuche nahezu unsichtbare Modelle verfügbar

Nachteile der verschiedenen Schutzausführungen

  • Der falsche Gehörschutz dämpft entweder zu viele Geräusche oder lässt Frequenzen durch, die dann unmerklich doch das Gehör schädigen
  • Kapselschutz wird bei nicht fachgerechter Größenanpassung als beengend und unbequem empfunden
  • Die besten Gehörschutz-Varianten sind sehr preisintensiv in der Anschaffung

Fazit: Gehörschutz ist in vielen Bereichen Ihres Lebens eine Voraussetzung dafür, dass Ihr Hörsinn langfristig nicht geschädigt wird. Beruflich bedingt eine bestimmte Lautstärke eine Verpflichtung, ihn zu tragen. Privat sollten Sie lieber öfter zu Ohrstöpseln oder Kapselschutz greifen. Denn ein Verlust der Hörfähigkeit lässt sich nicht reparieren und mindert Ihre Lebensqualität.

 

© Bilder: Fotolia

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