Entstehung der Mittelohrentzündung

Beim Mittelohr handelt es sich um einen mit Luft gefüllten Hohlraum, der mit einer Schleimhaut ausgekleidet ist und sich zwischen Trommelfell und Innenohr befindet. Damit ein Druckausgleich stattfinden kann, befindet sich eine Verbindung zum Nasenrachenraum über einen Luftkanal - die sogenannte Ohrtrompete. Bei einer Mittelohrentzündung kommt es zu einer Infektion des Mittelohrs. Diese Infektion wird von den Nasen- und Rachenschleimhäuten über die Ohrtrompete an das Mittelohr weitergeleitet. Durch ein Anschwellen der Schleimhäute wird der Luftkanal dann verschlossen, was die Situation noch verschärft: Ohne die Zufuhr von Frischluft können sich die Krankheitserreger ungehindert vermehren - die Mittelohrentzündung bzw. Otitis Media nimmt ihren Lauf. Vor allem chronisch entzündete Rachenmandeln (Adenoide) oder dauerhaft entzündete obere Atemwege sorgen dafür, dass die Entstehung einer Mittelohrentzündung begünstigt wird - weshalb auch vor allem Kinder davon betroffen sind. Trotzdem ist es nicht immer einfach, ein solches Krankheitsbild früh zu diagnostizieren, weil die Mittelohrentzündung in der Regel ohnehin in Verbindung mit einer Infektion auftritt. Sofern keine starken Ohrenschmerzen im Rahmen der Otitis Media beobachten werden, ist es üblich, die Symptome der Erkältung zuzuschreiben.

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Wie lässt sich eine Mittelohrentzündung bzw. Otitis Media erkennen?

Als typische Symptome für die Mittelohrentzündung gelten:

  • Schmerz (stechend) und Druckgefühl im Ohr
  • Hörvermögen verschlechtert sich
  • Kopfschmerzen
  • allgemein schlechtes Befinden
  • Übelkeit und Erbrechen (vor allem bei Kindern)

Durch die Entzündung entsteht im Mittelohr Eiter, der einen großen Druck auf das Trommelfell ausübt und dieses zum Reißen bringen kann. In der Folge kommt es bei einer Mittelohrentzündung mit gerissenem Trommelfell zu einem Ausfluss, der vor allem zu Beginn leicht blutig sein kann. Wird dieses Austreten von Eiter durch die Otitis Media nicht behandelt, dauert es gut eine Woche an. Das verletzte Trommelfell benötigt rund zwei Wochen zum Abheilen. In Ausnahmesituation können diese Begleiterscheinungen der Otitis Media allerdings auch erheblich länger andauern oder gar in einen chronischen Verlauf münden. Kritisch ist es, wenn es häufiger zu einer Mittelohrentzündung kommt: Dann sollte in jedem Fall ein HNO-Arzt zu Rate gezogen werden, damit die Ursachen für die wiederkehrende Otitis Media geklärt werden können. Infrage kommen für die Mittelohrentzündung vergrößerte Rachenmandeln und chronische Nasennebenhöhlenentzündungen. Mit einem speziellen Ohrtrichter, dem sogenannte Otoskop und einem Ohrenspiegel kann der HNO-Arzt das gerötete und gereizte Trommelfell erkennen. Darüber hinaus wird als weiterer Indikator ein Hörtest durchgeführt, um eine Otitis Media identifizieren zu können.

Ärztliche Behandlung der Otitis Media mit Antibiotika

Ist die Mittelohrentzündung bzw. Otitis Media diagnostiziert worden, wird - in Abhängigkeit von der Schwere der Erkrankung - in der Regel eine Behandlung mit Antibiotika durchgeführt, die sich über einer Zeitraum von zumeist sieben Tagen erstreckt. Dabei wird zunächst die Frage beantwortet, ob die Abheilung oder das Abtöten der Viren im Vordergrund steht. Für den jeweils erwünschten Hauptzweck wird dann das passende Antibiotikum ausgewählt. Zusätzlich wird die Behandlung der Otitis Media bzw. der Mittelohrentzündung mit Ohren- und Nasentropfen ergänzt, damit die Schleimhäute abschwellen können. Je nach individuellem Schmerzempfinden ist bei einer Mittelohrentzündung auch die Gabe von Schmerzmitteln üblich.

Entfernen der Rachenmandeln bei häufiger Otitis Media

Ein hoher Druck im Mittelohr, der in der Folge einer Otitis Media für Komplikationen sorgen kann, kann durch eine Punktion des Trommelfells (Parazentese) gelindert werden. Dabei wird Flüssigkeit aus dem Mittelohr abgesaugt, wodurch die Schmerzen gemindert werden und sich auch das üblicherweise herabgesetzte Hörvermögen in der Regel wieder verbessert. Kommt es, insbesondere bei Kindern, häufig zu Mittelohrentzündungen, kann ein kleines Röhrchen (Paukenröhrchen) eingesetzt werden. Dadurch lassen sich die Belüftung und der Druckausgleich des Mittelohres sicherstellen. Auch das Entfernen von vergrößerten Rachenmandeln wird häufig als Prophylaxe zur Behandlung einer wiederkehrenden Mittelohrentzündung durchgeführt.

Otitis Media erfordert in jedem Fall ärztliche Behandlung.

Eine ärztliche Behandlung der Otitis Media sollte in jedem Fall erfolgen, weil sonst eine dauerhafte Schädigung des Trommelfells sowie eine chronische Mittelohrentzündung drohen. Kommt es häufiger zu einer Mittelohrentzündung, kommt es möglicherweise zu einer Vernarbung des Trommelfells. Als Resultat kann sich das Hörvermögen verschlechtern. Weiterhin ist es möglich, dass es in der Folge einer Otitis Media zu einer Entzündung des Innenohres kommt. Dadurch kann es zur Entstehung von Tinnitus, Schwindel sowie einer Verringerung des Hörvermögens kommen.

Zwiebelsäckchen als Hausmittel zur Behandlung der Otitis Media

Eine Behandlung einer Otitis Media sollte - wie bereits erwähnt - grundsätzlich durch einen HNO-Arzt erfolgen. Trotzdem kann es in einigen Fällen sinnvoll sein, erste Symptome schon mit Hausmitteln abzumildern. Zu den wichtigsten Heilpflanzen in Verbindung mit der Mittelohrentzündung gehören Zwiebeln und Kamille. Zur Herstellung eines Zwiebelsäckchens wird eine Zwiebel gehackt und danach mit kochendem Wasser übergossen. Nach dem Einwickeln in ein Leinentuch sollte die Zwiebel abtropfen und abkühlen. Danach sollte der Wickel für bis zu eine Stunde auf das Ohr gelegt werden. Zur Fixierung kann ein Schal, ein Kopftuch oder eine Mütze verwendet werden. Die Wirkung der Zwiebel ist umfassend: Sie tötet Bakterien ab, hemmt die Entzündung und verbessert die Durchblutung des Ohres. Gleichzeitig werden die Schmerzen gelindert.

Kamille lindert Mittelohrentzündung

Eine ähnliche Wirkung kann die Kamille auf die Mittelohrentzündung entfalten. Hierfür kann ein Kamillentee gekocht und der abgetropfte Beutel auf das Ohr gelegt werden. Auch hier sollte die Anwendung etwa eine halbe bis eine Stunde andauern; ein mehrmals tägliches Wiederholen ist ratsam, wenn der Heilungsprozess unterstützt werden soll. In Verbindung mit einer Antibiotika-Behandlung sind die Betroffenen innerhalb einer Woche aus dem Gröbsten heraus. Innerhalb dieses Zeitraums sollte allerdings nicht geflogen werden. Außerdem sind weitere Reize unbedingt zu verhindern. Dazu gehört das Schwimmen ebenso wie der weitere Aufenthalt in der Kälte. Wie bei einer Grippe sollten sich von einer Otitis Media Betroffene einige Tage Bettruhe gönnen, damit der Körper sich schnell erholen kann.

Otitis Media heilt meist schnell wieder ab

Wird die Behandlung durch einen HNO-Arzt durchgeführt und schont sich der Patient während dieser Zeit, können die Beschwerden schnell abklingen. Rund 80 Prozent der Betroffenen sind nach zwei Tagen bis einer Woche frei von Beschwerden. Es ist allerdings ratsam, sich noch einige Tage mehr Ruhe zu können. Der Organismus ist von der Otitis Media bzw. der Mittelohrentzündung nach wie vor geschwächt. In der Folge kann eine nicht vollständig abgeheilte Otitis Media dafür sorgen, dass es rasch zu neuen Beschwerden kommt.

 

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