Morbus Menière

Morbus Menière ist eine Erkrankung des Gehörs. Die Hauptsymptome bei Morbus Menière sind Schwindel, Tinnitus und Hypakusis (Schwerhörigkeit). Nur wenn alle drei Symptome gleichzeitig auftreten, kann es sich um die Erkrankung Morbus Menière handeln. Fehlt eines dieser drei Anzeichen handelt es sich vermutlich um eine andere Erkrankung. Die genauen Ursachen von Morbus Menière sind nicht bekannt. Man weiß allerdings inzwischen das es sich um eine Erkrankung des Innenohres handelt. Dementsprechend sind auch einige Behandlungsmethoden entwickelt worden, die jedoch auch aufgrund der nicht genau bekannten Ursache umstritten sind. Mehr dazu erfahren Sie im Abschnitt Therapie.

Entstehung und Krankheitsbild von Morbus Menière

Die genauen Ursachen von Morbus Menière sind nicht bekannt. Bisher weiß man nur, dass es sich um eine Erkrankung des Innenohrs handelt und dort auch die Ursache vorhanden sein muss. Anhand der bekannten Symptome lassen sich jedoch einige Rückschlüsse auf die mögliche Ursache und eventuelle Behandlungsmöglichkeiten führen.
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Morbus Menière Symptome

Morbus Menière tritt üblicherweise in Schüben auf. Zwischen den einzelnen Ausbrüchen können mehrere Jahre vergehen, ohne das weitere Symptome auftreten. Symptome einer Morbus Menière Erkrankung sind Schwindel, Tinnitus und Schwerhörigkeit. Nur wenn ein Anfall mit allen drei Symptomen auftritt, kann man eine gesicherte Morbus Menière Diagnose stellen, andernfalls könnten andere Ursachen für die einzelnen Symptome vorliegen. Der Schwindel bei Morbus Menière kommt häufig mit Übelkeit daher. In einigen Fällen kann der Schwindel so stark sein, das die betroffene Person nicht mehr stehen kann. Der Schwindelanfall kann mehrere Minuten bis hin zu mehreren Stunden andauern. Bewegungen während eines Anfalls verschlimmern den Schwindel, weswegen Betroffene versuchen den Kopf in dieser Zeit ruhig zu halten oder wenn möglich zu schlafen. Wenn der Schwindelanfall sehr lange oder nur sehr kurz auftritt dann können andere Erkrankungen wie ein Lagerungsschwindel die Ursache sein. Weitere Symptome von Morbus Menière sind ein Hörverlust und Tinnitus. Bei einem Anfall verschlimmert sich der Tinnitus und die Schwerhörigkeit. Beides kann jedoch nach den ersten Anfällen wieder verschwinden. Treten die Anfälle jedoch häufiger auf, dann bleiben auch meist der Hörverlust und der Tinnitus bestehen. Auch kann bereits Jahre im Voraus einer Morbus Menière Erkrankung ein Hörverlust auftreten. Direkt vor einem Anfall stellen sich häufig bereits Druckgefühle im Ohr und ein verstärkter Tinnitus ein.

Morbus Menière Ursachen

Ursache für eine Morbus Menière Erkrankung ist ein Hydrops cochleae. Dabei wird mehr Endolymphe Flüssigkeit gebildet als benötigt wird. Die Flüssigkeit befindet sich in den Kammern des Innenohr und ist für die Funktion der Haarsinneszellen und des Gleichgewichtsorgans zuständig. Durch die Überproduktion steigt der Druck innerhalb der Kammern, was zu einer Zunahme des Volumens und einer Dehnung der Kammern führt da diese unter Druck stehen. Warum dies zu den Morbus Menière Symptomen führt ist jedoch noch nicht abschließend geklärt. Es gibt Theorien die davon ausgehen, dass es durch den zu hohen Druck zu Rissen oder Beschädigungen innerhalb des Innenohrs kommen kann. Dadurch wäre es möglich, das sich sonst voneinander getrennte Flüssigkeiten im Ohr mischen, was zu falschen Reizen und Fehlinformationen im Gehirn führen kann. Die Ursachen eines Hydrops cochleae sind bisher leider unbekannt.

Ärztliche Behandlung bei Morbus Menière

Wie bei allen Erkrankungen sollte auch bei der Vermutung Morbus Menière ein Facharzt aufgesucht werden. Nur dieser kann eine Diagnose stellen und geeignete Behandlungen einleiten. Die normale Vorgehensweise beginnt dann bei der Diagnoseerstellung.

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Diagnose durch einen Facharzt

Patienten kommen meist mit nur ein oder zwei der obengenannten Symptome zum Arzt. Die Diagnose von Morbus Menière setzt also eine gute Anamnese voraus. Hierbei befragt der Arzt den Patienten zu Symptomen, Häufigkeit, Intensität, Vorerkrankungen usw. Um die Diagnose zu sichern wird eine Differenzialdiagnose erstellt. Hierbei werden durch weitere Untersuchungen des Mittelohres, des Gleichgewichtssinns, des Gehirns usw. andere in Frage kommenden Krankheiten ausgeschlossen. Sehr wichtig für die Diagnose sind Hörprüfungen. Hierbei werden in sogenannten Audiogrammen die Hörfähigkeit beider Ohren überprüft. Damit lässt sich feststellen, ob bereits eine Schwerhörigkeit (Hypakusis) vorliegt. Zum Ausschluss von anderen Erkrankungen können sogenannte "Bildgebende Verfahren" eingesetzt werden. Hierzu zählt Beispielsweise die Kernspinuntersuchung. Die richtige Auswahl der Untersuchungen ist von Fall zu Fall unterschiedlich, weswegen nur ein Arzt eine gesicherte Diagnose stellen kann.

Therapiemöglichkeit bei Morbus Menière

Da die genauen Ursachen der Erkrankung bisher unbekannt sind, konnten bisher keine gezielten Therapien entwickelt werden. Es ist jedoch möglich die Symptome zu behandeln. Wenn ein Anfall auftritt, dann können Medikamente gegen den Schwindel und die Übelkeit helfen. Dem Hörverlust und dem Tinnitus kann mit Hörgerätenentgegengewirkt werden. Oft werden zusätzlich durchblutungsfördernde Mittel verschrieben, die auch bei Tinnitus und Innenohrbeschwerden verabreicht werden. Die Wirkung dieser Mittel ist jedoch nicht bewiesen. Auch einige operative Eingriffe wurden zur Behandlung von Morbus Menière entwickelt. So kann durch einen operativen Eingriff der Druck in den Kammern des Innenohrs abgelassen werden. Diese Methode ist jedoch nicht von Dauer. Als letztes Mittel gegen Morbus Menière können operativ die Nerven der Gleichgewichtsorgane getrennt werden. Danach müssen jedoch viele Bewegungen neue gelernt werden. Dieser Eingriff sollte daher nur als letztes Mittel bei häufigen und schlimmen Anfällen genutzt werden.

Vorbeugende Maßnahmen

Neben den Maßnahmen im Akutfall gibt es auch einige vorbeugende Maßnahmen die zum Teil von den Patienten selbst durchgeführt werden können. Die einfachste ist die Sogenannte Valsalva-Methode. Durch Sie wird der Druck im Mittelohr kurzfristig erhöht. Durch Schlucken oder Gähnen stellt sich anschließend wieder ein Druckausgleich im Innen- und Mittelohr ein. Ziel ist es den natürlichen Druckausgleich der bei jedem Menschen vorhanden ist weiter zu trainieren und zu unterstützen. Unterstützt werden kann die Anfallvorbeugung auch durch eine gesunde Lebensweise. Meditationstechniken und Psychotherapie können dabei helfen zu Entspannen und den Menschen als ganzes zu stärken. Regelmäßiger Sport und Gleichgewichtsübungen geben wieder Selbstvertrauen nach Schwindelattacken und helfen nach eventuellen Dauerschäden dem Gehirn die Umorganisation. Durch alle diese Maßnahmen kann das Risiko eines neuen Anfalls drastisch gesenkt werden.

 

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